27.05.2025
Mit der Konstituierung des neuen Gemeinderats stellt sich die Frage, welche der im Wahlkampf formulierten Vorhaben tatsächlich umsetzbar sind. Die politischen Zielsetzungen der neuen Ratsmitglieder sind breit gefächert. Nicht alle Anliegen lassen sich jedoch innerhalb einer Legislatur realisieren. Anlässlich der Klausur vom 2. Mai 2025 hat der Gemeinderat eine erste Standortbestimmung vorgenommen. Der Fokus liegt auf realistisch umsetzbaren Projekten mit erkennbarem Nutzen für die Bevölkerung.
Geordnete Finanzen als Querschnittsziel
Der Wille zu einem haushälterischen Umgang mit Steuergeldern ist parteiübergreifend vorhanden. Die geplante Priorisierung von Investitionen nach Dringlichkeitsstufen sowie eine gestaffelte Finanzplanung sind administrativ umsetzbar.
Bildung: Frühförderung und Schulraum im Zentrum
Die Pilotphase zur Ferienbetreuung startet im Sommer 2025. Ebenso ist der Aufbau einer Spielgruppe mit ElKi-Angebot und Sprachförderung angestossen. Diese Massnahmen sind konkret geplant und umsetzbar. Bei der Schulraumplanung ist hingegen eine vorgängige Bedarfsanalyse zwingend. Um dem Lehrpersonenmangel zu begegnen ist die Gemeinde bestrebt, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen.
Ökologie: Machbare Schritte statt Symbolpolitik
Renaturierungsmassnahmen (Orpundbach, Römerareal) und Photovoltaikprojekte finden politischen Konsens. Die Realisierung erfordert aber interkommunale Abstimmungen, klare Priorisierung und gesicherte Finanzierung. Die Prüfung einer lokalen Elektrizitätsgemeinschaft (LEG) ist ein innovativer Ansatz, benötigt aber vertiefte rechtliche und technische Abklärungen.
Sozialpolitik: Integration mit vorhandenen Ressourcen stärken
Bestehende Angebote wie die Fachstelle Kindheit, Sprachförderung und Seniorenarbeit sollen gestärkt werden. Die Förderung des Dorflebens (z. B. Repair-Café, Märkte) ist unter Einbindung der Vereine umsetzbar. Die Stärkung des Regionalen Sozialdienstes sowie die Senkung der Sozialhilfequote sind hingegen an externe Faktoren wie kantonale Vorgaben, Fachkräftemangel und Integrationsdauer gekoppelt.
Verwaltung und Infrastruktur: Digitalisierung braucht Substanz
Effizientere Abläufe, moderne Arbeitsbedingungen und eine zeitgemässe Verwaltung stehen auf der Traktandenliste. Fortschritte hängen jedoch wesentlich von verfügbaren IT-Ressourcen und der Zusammenarbeit mit dem Rechenzentrum ab. Eine Klimastrategie ist in Erarbeitung, muss aber pragmatisch, finanziell tragbar und inhaltlich wirksam ausgestaltet werden.
Konzentration auf das Machbare
Der neu zusammengesetzte Gemeinderat bekennt sich zu einer realistischen, konsensorientierten Umsetzung. Im Zentrum stehen Projekte mit klarer Wirkung, realistischer Finanzierung und breiter Akzeptanz. Einzelinteressen werden in einen gesamtgemeindlichen Kontext eingebettet. Die Bevölkerung wird regelmässig über Fortschritte informiert.